Wachsen und wachsen lassen
Unser Leitbild ist gut sichtbar. Zum Beispiel liegt es gleich beim Empfang im U4 Center auf einem Tisch: ein halbes Dutzend Karten, handlich und kompakt, gut geeignet zum Einstecken und Mitnehmen. Dass die Erklärung unserer Vision, unserer Mission und unserer Werte nicht nur auf dem Papier existieren soll, zeigt schon das Deckblatt, in dem unter der Aufschrift „Raum für Bildung – Hier wachsen Menschen und Unternehmen“ viele Samen schlummern, die beim Kontakt mit Erde und Wasser keimen und zu verschiedenen Pflanzen werden. Dieses Prinzip von Weiterentwicklung und Wachstum je nach individuellen Möglichkeiten und Zielen verfolgen wir Tag für Tag im ipcenter.
Wir sind davon überzeugt, dass der Zugang zu Wissen Chancengleichheit und Integration fördert. Deshalb wird beispielsweise in den Deutschkursen des ÖIF-Startpakets nicht nur die Sprache unterrichtet, sondern es werden zusätzlich auch jene Werte, Überzeugungen und Strukturen vermittelt, die für das Leben in Österreich essenziell sind. Auch das Projekt Power UP! ist ein gutes Beispiel dafür, wie Angehörigen der Volksgruppe der Sinti und Roma über das Aufspüren individueller Entwicklungsmöglichkeiten die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtert wird.
Dabei sitzen wir nicht im Elfenbeinturm, sondern möchten zu einer erfolgreichen Teilhabe an der Gesellschaft beitragen. Bildung zeigt Wege und schafft Brücken – zu beruflichem Erfolg, persönlicher Entfaltung und einem integrativen Arbeitsmarkt. Eine Schlüsselrolle spielen dabei unsere Outplacer:innen, denn im Zentrum ihrer Tätigkeit steht die Vermittlung: Wir fungieren als Bindeglied zwischen Arbeit und Wirtschaft. Sei es ein Praktikumsplatz, sei es eine Lehrstelle oder ein Arbeitsplatz – das Gefühl, das Passende gefunden und die berufliche Zukunft eines Menschen ein entscheidendes Stück weit vorangebracht zu haben, erfüllt nicht nur die Vermittelten, sondern auch die Vermittler:innen mit Kraft, Motivation und Freude.
Dass aus einem Praktikum schnell ein zukunftssicherer Arbeitsplatz werden kann, ist etwa am Beispiel von Elena Maria Stroie zu sehen, die 2015 eine Überbetriebliche Lehrausbildung zur Kosmetikerin und Fußpflegerin in Doppellehre im ipcenter begonnen hat und nach einem Praktikum im Beauty-Salon von Petra Felber als Lehrling übernommen wurde. Heute ist sie als Expertin für Nagelspangen und Nagelprothetik eine sowohl bei den Kund:innen als auch bei ihrer Chefin angesehene Fachkraft.
Dass der Weg auch direkt von der Lehre in die Selbstständigkeit führen kann, zeigt das Beispiel von Adib Jarkas: Nach seiner Flucht aus Syrien machte er im ipcenter eine Überbetriebliche Lehrausbildung zum Medienfachmann und bietet nun Web- und Graphikdesign für Unternehmen und Agenturen an.
Weil wir Erfolgsgeschichten wie diese gern so viele wie möglich schreiben wollen, verpflichten wir uns höchsten Qualitätsstandards in allen Aus- und Weiterbildungsformaten, um den Mehrwert für alle Interessengruppen zu sichern: Mitarbeiter:innen, Kund:innen und Unternehmensumfeld. Eine grundlegende Voraussetzung für diese hohen Standards sind unsere vielfältigen Lernräume, die von Kursräumen für Deutsch oder EDV über Übungswerkstätten zur beruflichen Orientierung bis hin zu Studios und Labors zur beruflichen Ausbildung im Umfeld Gesundheit und Schönheitspflege oder Grafik und Medien – laufende Anpassung an aktuelle Entwicklungen inklusive.
Eine andere Voraussetzung für qualifizierte Aus- und Weiterbildung sind bestens ausgebildete Trainer:innen, Profis in ihrem Metier und mit Leib und Seele bei der Arbeit, ob sie nun Deutsch unterrichten oder Friseur:innen und Stylist:innen ausbilden. Wertschätzung heißt dabei das Zauberwort, gegenüber unseren Kund:innen und untereinander.
In unserer jährlichen Ausstellung der „Lieblingsstücke“ würdigen wir die Kreativität der Lehrlinge und mit unseren internationalen Projekten wie IntegrAGE fördern wir ein Miteinander über Altersgrenzen hinweg, wie wir es auch intern schätzen und wie es bei Angeboten wie Yoga über Abteilungen hinweg still, aber stetig Woche für Woche praktiziert wird: Wenn wir mehr oder weniger geschickt ungewohnte Positionen wie die Kobra oder den Krieger einnehmen, trainieren wir damit nicht nur unseren Körper, sondern sehen auch unsere Umgebung aus ungewohnten Perspektiven und gewinnen auch dadurch neue Einsichten, die uns wachsen lassen.
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