e-learning | Lehrausbildung | Sozialkompetenz

Erfolgsrezepte für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen

Der Arbeitsmarkt boomt und trotzdem werden einige Lehrstellen nicht besetzt. Das dazugehörige Reizwort: Fachkräftemangel. Denn wenn wir die Fachkräfte von morgen nicht ausbilden, dann fehlen sie uns auch übermorgen. Monika Kovacs, stellvertretende Geschäftsführerin des ipcenters, über das Problem und Lösungsansätze.

Keine Lehrstelle trotz boomendem Arbeitsmarkt

Bei keiner anderen Zielgruppe klafft der Arbeitsmarkt so weit auseinander wie bei der Jugend. Das Lehrstellenangebot ist hoch wie Jahre nicht, und dennoch finden– insbesondere in Wien – Tausende Schulabgängerinnen und Schulabgänger keinen betrieblichen Ausbildungsplatz. Die Ursachen sind vielfältig, meist aber sind schulische Defizite und gesundheitliche, oft psychische, Belastungen ausschlaggebend dafür, dass der Anschluss nach der Pflichtschule nicht gelingt. So stehen dringend benötigte angehende Fachkräfte der Wirtschaft nicht zur Verfügung.

Überbetriebliche Lehrausbildung als Chance

Für die Jugendlichen gibt es aber eine sehr gute Alternative: In dringend benötigten Berufen bietet das Arbeitsmarktservice überbetriebliche Lehrausbildungen (ÜBA) an, bei denen Bildungsinstitute wie ipcenter den praktischen Teil der Berufsausbildung übernehmen und quasi den Lehrbetrieb ersetzen. Wie im dualen System vorgesehen besuchen die Jugendlichen darüber hinaus die Berufsschule. Schon in den ersten Monaten bemerken wir, wie die jungen Menschen aufblühen! Stolz tragen sie ihr handwerkliches Können in ihr Umfeld und können sich auch bald in Praktika beweisen. Viele werden schon nach kurzer Zeit in eine betriebliche Lehrstelle übernommen.

Was wir aus der ÜBA lernen können

Es sind die gleichen jungen Menschen, die zuvor von den Lehrbetrieben abgelehnt wurden, die wenige Monate später erfolgreich von der ÜBA vermittelt werden. Was also ist in diesen ersten Ausbildungsmonaten passiert? Viele haben in der Schule aufgegeben, weil sie den Sinn am Stärken von Sprach- oder Mathematikkompetenzen nicht erkannt haben. In der ÜBA aber merken sie an Hand praktischer Anwendungsfelder, dass sie diese Basiskompetenzen benötigen. Und sie haben die Chance an ihren Erfolgserlebnissen zu wachsen – das tut gut nach ihren langjährigen negativen Schulerfahrungen! Vor allem aber sind es begleitende Menschen und Coaching-Programme, die die sozialen und persönlichen Skills zur Entfaltung bringen.

Erfolgsgeheimnis: LEVEL UP!

Coaching-Programme speziell für Heranwachsende? Wir haben besonders positive Erfahrungen mit dem Coachingprogramm LEVEL UP! – Das Sozialkompetenztraining für Jugendliche gemacht. Damit trainieren und reflektieren die Lehrlinge ihre sozialen Kompetenzen spielerisch, aber zugleich nachhaltig. Und punkten mit ihrem Verhalten in Vorstellungsgesprächen, in Schnupperpraktika und schließlich in der Lehre. Viele Hunderte Lehrlinge aus ÜBA und Ausbildungsbetrieben haben LEVEL UP! bereits durchlaufen und vom game-basierten Training profitiert. Es stärkt Eigenverantwortung, Selbstmotivation und Selbstbewusstsein. Ein Investment also, das sich lohnt – nicht nur für die jungen Menschen. Denn es entwickeln sich die dringend benötigten Fachkräfte!

 

Über die Autorin:

Mag.a Monika Kovacs hat Europäische Wirtschafts- und Unternehmensführung studiert, mit Schwerpunkt Bildung und Arbeitsmarkt. Aus dem selbständigen Training kommend war sie vor 25 Jahren Gründungsmitglied von ipcenter und leitet das Unternehmen seither erfolgreich in bewährter Doppelspitze: Mit über 250 Angestellten und 3 Standorten zählt ipcenter heute zu den größten privaten Bildungsunternehmen Österreichs. Ihre Expertise widmet sie Organisationen in innovativen Konzepten zur Entwicklung arbeitsmarktrelevanter Kompetenzen und zur Gewinnung qualifizierter Fachkräfte. Besonders setzt sie sich für Perspektiven junger Menschen ein, wobei sie mit europäischem Branchennetzwerk und Fremdsprachenkenntnissen punktet.