Als Teil der ipcenter-Strategie zur Entwicklung von Projekten und Geschäftspartnern in der allgemeinen und beruflichen Bildung in Afrika beteiligte sich unser Projektleiter für afrikanische Regionen, Andreas Polsterer, Anfang Oktober 2018 an einem Studienbesuch in Johannesburg / Südafrika.
Der Studienbesuch wurde von der Österreichischen Handelskommission in Südafrika organisiert und sollte Informationen aus erster Hand und Erkenntnisse über die Herausforderungen und das Potenzial des Berufsbildungssektors in Südafrika sammeln. Es bot auch die Gelegenheit, persönliche Gespräche zu führen und sich mit potenziellen Projektpartnern auszutauschen. Außerdem wurde ipcenter und unser Hintergrund (Know-how, Referenzen) vorgestellt, um zukünftige Kooperationsmöglichkeiten zu entwickeln.
Südafrika hat 57 Millionen Einwohner und ist das größte Land im südlichen Afrika. Die Gesellschaft ist multiethnisch, mit einer überwiegend schwarzen Bevölkerung und einer weißen Minderheit. Zu den größten sozioökonomischen Herausforderungen gehören das große Maß an Ungleichheit in der Gesellschaft, mangelnde soziale Inklusion und Möglichkeiten sowie eine wachsende Arbeitslosigkeit (bis zu 40% und bei jungen Menschen sogar noch höher). Das Bildungssystem weist eine erhebliche Kluft zwischen dem öffentlichen Sektor und den innovativen (und teuren) privaten Ausbildungsanbietern sowie einen Mangel an arbeitsmarktrelevanten und aktualisierten Kompetenztrainings auf. Innovative Industriezweige und -unternehmen sind zwar vorhanden, werden jedoch durch die gemischte Qualität des Berufsbildungssystems in Frage gestellt – Reform, Standardisierung und Aktualisierung der Lehrpläne sind daher zentrale Zukunftsthemen.
Der Studienbesuch von ipcenter beinhaltete Treffen mit lokalen Regierungsvertretern (DHET), Branchenverbänden, Vertretern internationaler Organisationen (UNDP, EU, GIZ), innovativen Ausbildungsanbietern (ATA, SAIMS), Beratern zur Projektdurchführung und Biofarming sowie Studienbesuche in öffentlichen und privaten Berufsbildungsstätten und letztendlich Vernetzungsveranstaltungen mit Vertretern österreichischer Unternehmen (Produktionssektor). Während dieser Treffen erhielt ipcenter viele relevante Einblicke in die Herausforderungen, vor denen Südafrika und sein Bildungssystem stehen sowie auch die Chance, Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation durch die Umsetzung innovativer Pilotprojekte zu diskutieren.
ipcenter hat sich zum Ziel gesetzt, als TVET- (Technische und berufliche Aus- und Weiterbildung) -Anbieter in Südafrika tätig zu werden und wird die neu gefundenen Netzwerkkontakte und Erkenntnisse nutzen, um Projektideen mit unseren lokalen Partnern zu entwickeln. Wir werden hoffentlich bald in der Lage sein, unsere Bemühungen (durch die Unterzeichnung von Absichtserklärungen) zu formalisieren und mit der Umsetzung kleiner Pilotprojekte zu beginnen, die zur Reform / Entwicklung des Bildungssektors und zur Verbesserung der Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung beitragen.
